.. wäre dann die Welt nicht über und über mit Fossilien bedeckt?
Diese und andere Fragen hat mir Jemand (Jemand@Irgendwo.de) am Freitag, 20. November 2009 in das Kontaktformular auf meiner Evolutionswebseite geschrieben. Jemand aus Irgendwo ist keine genaue Bezeichnung für einen Menschen. Deshalb habe ich zum Test nur eine Frage beantwortet. Die Mail wurde wie erwartet nicht angenommen.Die Antwort:
Allerdings. Im Rahmen der Schöpfung würde sich die Anzahl der Fossilien in Grenzen halten, wie es ja auch die Realität zeigt.
Im Rahmen der Evolutionstheorie muss man sich fragen, was ist eine Art? Die Arten sollen in sehr kleinen Schritten in sehr langen Zeiträumen entstanden sein, so langsam, dass wir heute, bzw. in der ca. 5000 jährigen Kulturgeschichte keine Höherentwicklung beobachten können. Da jeder Schritt eine bessere Anpassung bedeutet, könnte man jeden Schritt, der sich weitervererbt, als neue Art bezeichnen.
Wenn man annimmt, dass Fossilien durch schnellen Luftabschluss entstehen, dann kann man sagen, dass in der heutigen Zeit viele Fossilien entstehen. Jede größere Überschwemmungskatastrophe ist Beginn der Fossilierung von einer großen Anzahl von Arten. Jedes Jahr beginnen Fossilien zu entstehen, aber nicht jedes Jahr entsteht eine neue Art durch Höherentwicklung. Ich denke, im Rahmen der Evolutionstheorie wäre eine größere Anzahl von Fossilien zu erwarten.
500 000 000 Jahre lang Überschwemmungskatastrophen - weshalb so wenig Fossilien?
Weil Die Bedingungen für eine Fossilierung verdammt selten erfüllt werden und es mit einer "Überschwemmung" nicht getan ist. Zu Fossilen sind maximal 1% aller jemals dagewesenen Tierarten geworden. Die restlichen verfeueren wir in unseren Heizöfen und Autos.
AntwortenLöschen1:0 für die Wissenschaft, hm?
Hallo Philipp,
AntwortenLöschenwenn man ganz vorsichtig annimmt, dass in jedem Jahr nur eine einzige größere Überschwemmung oder Verschüttung auf der ganzen Erde vorgekommen ist, dann hat sich in den letzten 500000000 Jahren doch eine stattliche Zahl von Fossilierungsmöglichkeiten ergeben. Wenn die Landfläche der Erde ca. 150 Mill. qkm beträgt, dann müsste im Durchschnitt auf jedem halben qkm eine Verschüttung mit Fossilierung stattgefunden haben. Es fällt mir schwer vorzustellen, dass 99% aller Tierarten sich dem entzogen haben sollten.
Es fällt mir auch schwer zu glauben, dass die bestehenden Gesteinsschichten in Millionen Jahren gewachsen sein sollen. Eine Überschwemmung geschieht schnell. Auch Kohle und Erdöl, die wir verfeuern, sind schnell von der Luft abgeschlossen worden. Ihre Entstehung ist vom Druck abhängig, nicht von der Zeit.
"1:0 für die Wissenschaft" ist wohl nicht der richtige Ausdruck. Ich bin voll auf der Seite der Wissenschaft, wenn es um Naturgesetze und andere Dinge geht, die man durch Experimente und Beobachtungen herausgefunden hat. Wenn es um Bereiche geht, die wir so nicht prüfen können, müssen einige Angaben angenommen werden. Man macht sich Gedanken, wie z.B. vergangene Dinge abgelaufen sein könnten. Man stellt eine Hypothese auf. Hat man von verschiedenen Seiten vernünftige Hinweise, die die Hypothese stützen, kann man sie zur Theorie erklären. Ich denke, um die Evolution von Nichts zu Nietzsche zu einer Theorie zu erklären, gibt es zu viele Unstimmigkeiten. Wenn dann noch behauptet wird, Evolutionstheorie sei Fakt, dann verlässt man den Boden der Wissenschaftlichkeit und macht die Therorie zum Dogma. Folge ist, dass die Forschung in dieser Sache vernachlässigt wird.
Anders ausgedrückt: Es geht nicht um einen Konflikt zwischen Schöpfung und Wissenschaft, sondern zwischen Schöpfung und Evolutionstheorie.
Gruß Gerhard
Du pragmatisierst die Sache.
AntwortenLöschenBedingungen für die Einbettung sind nicht nur eine einfache Überschwemmung oder Verschüttung, sondern vor allem die Sedimentationsrate. In Sümpfen wird man eher Fossilien finden als in einem Buchenwald. Hier ist schon der erste Knackpunkt: in nur sehr wenigen Biotopen kann es überhaupt Fossilien geben. Weiterhin werden vielleicht ein paar Tiere zu Fossilien, allerdings wird davon der Großteil wieder durch Erosion zerstört. Deine "Erklärung" impliziert auch, dass eine Verschüttung auf einem großflächigen Gebiet abläuft. Tun sie aber nicht. Großflächige Erdbewegung gibt es nur bei Erdbeben, und die sind im benötigten Ausmaß nicht gegeben.
Der Vergleich mit pflanzlicher Biomasse zieht übrigens überhaupt nicht - wir verheizen ja keine vollständig erhaltenen, fossilierten Baumstämme, sondern nur die verkohlten Überreste.
Aber das reißt das Thema auch nur an. Es gibt da ganze Wissenschaftsbereiche, die sich mit der Thematik befassen.
Durch die ständigen Reduktionen fällt es dir natürlich nicht schwer, jede beliebige Sache zu widerlegen. Ich würde mich über eine Antwort freuen.