Mein Glaube an das Weltbild des Evolutionismus beinhaltete: Das ganze Universum entstand und entwickelte sich dauernd bis jetzt von selbst. Dies geschah alles ohne Eingreifen von außen und ohne Willen, Intelligenz, Sinn, Ziel usw. Weil das so ist, kann es keinen Gott geben.
Kann wirklich etwas von selbst entstehen? Diese Frage hat mich lange beschäftigt.
Wenn etwas von selbst entsteht, müsste man doch Erfahrungen darüber haben. Was ist in meiner Umgebung bis zum Horizont, was ist da von selbst entstanden? Ehrlich, wer findet etwas?
Viele Evolutionstheoretiker behaupten es aber fest und steif und wehren alles Denken ab, das andere Möglichkeiten in Betracht zieht.
Am 28.08.07 war ich in Herborn-Schönbach im ev. Gemeindehaus. Eingeladen war zu "Kreationismus und Naturwissenschaft".
Wie weit lassen sich biblischer Schöpfungsglaube und naturwissenschaftliche Erkenntnis miteinander vereinbaren? Oder wie weit schließen sie sich aus, oder sind sie völlig unvereinbar?
Dr Klaus Schmidt (Biologe) aus Beilstein und sein Bruder Olaf (Theologe) als Referenten waren ein Gespann, von dem man gut begründete Antworten erwarten konnte.
Beginnen wir mit dem Biologen. Er sagte: Kreationismus ist keine Wissenschaft. Evolution und das Wissen darüber befasst sich mit Fakten, nicht mit Glauben. Meinungsfreiheit ein sehr hohes Gut. Ist eine Diskussion mit Kreationismus überhaupt sinnvoll.
Wie arbeiten Wissenschaftler?
- Der Mensch beobachtet Fakten
- Er bringt sie in Verbindung
- Er stellt eine Hypothese auf
- Empirische Forschung
- Daraus folgt die wissenschaftliche Theorie. Verallgemeinerung und Anwendung dieser Prinzipien.
Diese Theorie wird als Lehre weitergegeben, ist nicht endgültig, bei neuen Fakten muss die Theorie überprüft werden und neue geistige Zusammenhänge hergestellt werden. Beweise sind immer die Fakten. Moderne Wissenschaft spricht nicht von Beweis, sondern von der Falsifikation. Solange ich es nicht wiederlegen kann, ist es richtig. Keine Theorie kann endgültig bewiesen werden.
Aus den Steinwerkzeugen kann man auf die Menschheitsgeschichte schließen.
Fakten - Arbeitshypothese - Theorie - mögliche Widerlegung, Falsifikation -
Evolution ist ein gut beobachtbareres Faktum: natürliche Ähnlichkeiten in jeder Menge (Aussehen wie auch Erbgut) - Mutationen beobachten - sogar wenn in historischen Zeiten Tierarten auftauchen Pflanzenarten (ich als Botaniker) = Faktum.
Ich kann Selektion beobachten. Stammbäume, auch die des Menschen lassen sich rekonstruieren. von 1 Mill. Fossilien ist vielleicht nur 1 erhalten. Evolution ist also als Vorgang eine Tatsache. Die heutigen Tiere und Pflanzen sind Überlebende einer langen Kette von Lebewesen, die alle nicht mehr leben. Theorien, wie es abgelaufen ist , wurden seit Darwin und seinen Vorgängern immer noch verfeinert. Forschung ist ergebnisoffen.
Bisher wurde weder Gott noch die Bibel ins Spiel gebracht. Naturwissenschaft, ohne die Gottesfrage zu stellen. = Methodischer Atheismus. anders als systemischer Atheismus als Glaubensgrundlage.
Naturgesetze funktionieren überall. Das erleichtert es Atheisten, eine Welt ohne Gott zu fordern. "Religion Grund allen Übels" ist genau so unsinnig wie Gott im Labor zu beweisen. Kleiner Gott, den ich beweisen kann.
Wissenschaft: wie passiert was und woher, auf grund welcher Regeln, sie fragt nicht wer und zu welchem Zweck. Naturwissenschaftler, die sich darüber wegsetzen, verlieren den Anspruch, ernst genommen zu werden.
Kritik an den Kreationisten: Sie bieten ein geschlossenes und vollständiges Erklärungsgebäude an. Wie will man so Wissenschaft betreiben.
Argumentation und Methodik der Kreationisten:
Am Anfang keine Fakten, sondern die bewusste Entscheidung, ob die Bibel auch in naturwissenschaftlichen Fragen Autorität hat.
Naturwissenschaft, die etwas anderes lehrt, muss sachlich falsch sein. wird sofort in Frage gestellt und geleugnet. Forschung ist also nicht ergebnisoffen. sondern hat dem Zweck zu dienen, die Wahrheit der Bibel, so wie jeweils ausgelegt, zu genügen und zu beweisen. Kreationismus geht von einem Schöpfergott aus, der völlige Freiheit hat, es so oder anders zu machen. Wenn ich die Allmacht Gottes als wissenschaftliches Argument einführe, kann ich damit alles, aber auch das Gegenteil erklären. Aber wenn eine Theorie nicht das Gegenteil zulässt, sagt sie gar nichts mehr aus. Denn eine Aussage muss , wenigstens theoretisch widerlegbar sein. Es muss möglich sein, eine Frage zu stellen, die als Antwort auch die Widerlegung der Theorie zulässt. Das ist gerade beim Kreationismus nicht möglich. Egal wie rum, der Schöpfer in seiner Allmacht hat das so gewollt.
Wenn eine Theorie nicht falsifzierbar ist, kann sich die Wirklichkeit beliebig verhalten. Kreationismus, Theorie, die alles erklärt, ist sinnlos. Der Ablauf wird auf die Festlegung der Bibel vorweggenommen. Auf diese Weise müssen neue Fakten, Fossilien, die eine allmähliche Entwicklung des Menschen bedeuten und erklären, entweder geleugnet oder uminterpretiert werden. Damit ist Kreationismus als Wissenschaftstheorie unbrauchbar.
"Wort und Wissen" hält trotz dünner Beweislage am Kurzzeitmodell fest. Das kennen wir nur unter Stalin. Die Erde ist eine Scheibe. (Dazu ein Spiegel-Artikel). Für die Anzweiflung konnte man auf dem Scheiterhaufen landen. Christlicher Glaube hat die Kugel ohne Schwierigkeiten integriert.
Zusammenfassung: die Wissenschaft geht so vor, wir haben Daten und Fakten, welche Erklärung können wir daraus ableiten?
Der Kreationismus sagt: Wir wissen alles und jedes, welche Fakten passen dazu, wie können wir sie anpassen = Gemeinsamkeit aller kreationistischen Richtungen. Besonders radikal sind die Junge Erde Kreationisten, die die Bibel absolut wörtlich nehmen. Alte Erde Kreationisten - Mensch bis 10000 Jahre. lange biblische Schöpfungstage.
In meinen Augen besonders erbärmlich und wissenschatlich inkonsequent ist der Glaube an das "Intelligent Design". Die Erkenntnisse der Naturwissenschaft werden akzeptiert, Gott aber als Erklärung für die Entwicklungen in der Natur herangezogen, für die wir derzeit keine naturwissenschaftlichen Nachweise haben. Nach jeder Erkenntnis wird Gott verkleinert. Ulk = Unintelligent design. Es gibt wesentlich mehr ausgestorbene Tiere als lebende. Ein Designer, der seine Produkte so schlecht an die Umwelt anpasst, dass die Mehrzahl der Geschöpfe ausstirbt, kann sich gerade nicht dem Anspruch einer überragenden Intelligenz anheften.Und die Konstruktion von Kompromisslösungen (Bandscheibenschäden durch aufrechten Gang), wären einem intelligenten Designer bestimmt nicht passiert. Ich werde deshalb auch jede Auseinandersetzung mit diesem Thema vermeiden solange das Ergebnis für den Kreationismus feststeht.
Damit sind wir bei den militanten Atheisten, die in ihrer genauso reduzierten , auch scheinbar naturwissenschaftlichen Erklärung dann nur eine andere Form des Fundamentalismus darstellen und sich in ihrer Denkstruktur sich auch von den Taliban nicht unterscheiden.
Richard Dawkins, der Leben als Ausdruck egoistischer Gene sieht. Neurobiologische Aktivitäten lehnen Religion ab. Mit solchen Reduzierungen der Wissenschaft, der Ideologie, Wirtschaftsabläufe als biologische Vorgänge zu sehen, diese Wissenschaft wird zum Sozialdarwinismus. Altruismus dient der Erhaltung der Art. Menschen werden auf ihren Wert reduziert.
Evolution ist keine Glaubenssache, es ist schlicht und ergreifend Fakt. Ich glaube auch nicht daran, dass es draussen dunkel ist, da gucke ich aus dem Fenster und sehe, dass es dunkel ist. Also, das ist keine Glaubenstatsache. An der Stelle vermischen sie einfach Äpfel und Birnen auf eine so unsachliche Art und Weise, dass die Diskussion an der Stelle wirklich keinen Sinn mehr hat.

Klaus Schmidt wiederholte oft, dass Evolution Fakt ist. Er sollte es an seinen Wissenschaftskriterien prüfen.
Im Bereich der Mikroevolution (Der Variationsmöglichkeit innerhalb der von Gott geschaffenen Arten) wird seine Prüfung Erfolg haben (Darwinfinken haben verschiedene Schnäbel, aber sie sind alle Finken). Ich denke, da stimmen auch die Kreationisten zu. - http://www.genesisnet.info/aktuelles/news.php?Sprache=de&News=93
Anders ist es aber bei der Makroevolution (Entwicklung von Nichts zu Nietzsche ohne Wille, Plan, Intelligenz, Ziel, usw.). Nichts heißt wirklich NICHTS, keine Materie, keine Energie, keine geistliche Substanz. Nietzsche heißt: ein voll ausgebildeter Mensch, der denken kann, der sich frei entscheiden kann, auch gegen einen Gott-Schöpfer.
Hier hat die Evolution einige unbezwingbare Hindernisse zu bewältigen.
1. Der Schritt von Nichts zur Materie. Die Wissenschaft kennt keinen Vorgang, kein Experiment hat ihn bestätigt, Falsifikation ist daher auch nicht möglich. Wikipedia: "Beim Urknall wurden große Energiemengen freigesetzt und die expandierende vierdimensionale Raumzeit entstand. Diese gewaltigen Energiemengen führten zur Entstehung großer Mengen an dicht gepackten Elementarteilchen."
2. Der Schritt von Materie zum Leben z.B. zur ersten lebendigen Zelle. Die Wissenschaft kennt keinen Vorgang, kein Experiment hat ihn bestätigt, Falsifikation ist daher auch nicht möglich. Wikipedia unter Zelltheorie: Neue Individuen entstehen stets aus lebenden Zellen durch Zellteilung, niemals kann eine Urzeugung, also die Entstehung von Zellen aus totem Material, beobachtet werden. Durch die Arbeiten Louis Pasteurs wurde die Möglichkeit der Urzeugung (generatio spontanea) endgültig ausgeschlossen.
Es gibt Leute, die sagen, diese beiden Schritte gehören nicht zur Evolutionstheorie. Die Bibel sagt, dass Gott der Urheber ist. Wenn die ET diese Grundlagen schon nicht glaubwürdig erklären kann, dann muss an ihrer Wissenschaftlichkeit gezweifelt werden.
3. Entstehung von kodierter Information in den Genen der lebenden Zellen. Die Informationswissenschaft kann uns bestimmt sagen, dass es unmöglich ist, dass soviel komplizierte, sinnvolle Information wie die Erbinformation entstehen kann, ohne einen Urheber.
4. Der Schritt von den Erbinformationen einer Tierart zu qualitativ höheren Erbinformationen einer höheren Tierart. (Bei der Mikroevolution werden Informationseinheiten gemischt und neu zusammengestellt. Es entstehen keine völlig neuen Information, die es vorher noch nicht gab.)
5. Der Schritt vom Tier zum Menschen. Die Wissenschaft kann noch nicht erklären, worin der Unterschied wirklich besteht. Soweit wir den Unterschied kennen, kann die Wissenschaft nicht sagen, wie er geschehen ist. Wo kommt die Innerlichkeit - Denkfähigkeit, Bewusstsein, Selbstbewusstsein - her?
6. Was macht den Menschen überhaupt fähig, Wissenschaft zu betreiben, die Natur in eine systematische Ordnung zu bringen, Naturgesetze herauszufinden usw.? Ohne Wille, Plan, Ziel, Intelligenz, Ausführungsvermögen ist das alles nicht möglich.
7. Entstehung der Naturgesetze. Gesetze entstehen durch einen Gesetzgeber, der auch die Einhaltung überwacht und bei Nichteinhalten die Konsequenzen zieht.
??? Evolutionstheorie ist Fakt ???
!!! Evolutionstheorie ist Glaube !!!
!!! Schöpfungslehre ist Glaube !!!
"Wir bezweifeln die Behauptung, dass zufällige Mutation und natürliche Selektion der Komplexität des Lebens zu Grunde liegen. Sorgfältige Untersuchungen der Belege für Darwins Theorie sollten gefördert werden." Diesen Satz haben über 700 Wissenschaftler unterschrieben. >>>
www.dissentfromdarwin.org/
Beim "Intelligent Design" geht es nicht darum, wie intelligent der Designer ist, sondern ob Designer oder von selbst. über "ID - Intelligent Design
Leserbrief an "Herborner Echo" zu: "Gott ist kein Detaildesigner" v. 31.August 2007
"dazu ein paar Worte:
"Unintelligentes Design" = ohne Design = ohne Designer = ohne Schöpfer
= Eine Uhr entsteht von selbst, eine "einfache" , lebende Zelle entsteht von selbst, unser Gehirn entsteht von selbst. In www.ge-li.de/argument.htm habe ich einige
Argumente gegen diese "Evolutionstheorie" aufgestellt.
"Intelligent Design" = Design durch einen intelligenten Designer =
= Eine "einfache", lebende Zelle kann nur entstehen, wenn ein intelligenter Designer (Schöpfer) sie baut. Die Wissenschaft weiß, dass eine Zelle nur aus einer Zelle
entstehen kann, nicht von selbst. Wenn man bei Wikipedia unter "Zelltheorie" nachsieht, findet man: "niemals kann eine Urzeugung, also die Entstehung von Zellen aus
totem Material, beobachtet werden. Durch die Arbeiten Louis Pasteurs wurde die Möglichkeit der Urzeugung (generatio spontanea) endgültig ausgeschlossen." Was für
eine "einfache", lebende Zelle gilt, gilt noch viel mehr für das Auge oder das Gehirn eines Menschen.
Die Intelligenz des Menschen reicht nicht zur Erschaffung einer "einfachen" Zelle, die schon unwahrscheinlich kompliziert und von der heutigen Wissenschaft noch nicht voll
verstanden ist.
Der "Designer" muss also mit der höchsten Intelligenz ausgestattet sein. Er muss den Willen haben, etwas zu erschaffen. Er muss ein Ziel damit haben. Er
muss einen Plan machen. Er muss den Plan umsetzen können usw. Kein Wesen innerhalb des geschaffenen Universums ist dazu in der Lage.
Die Bibel bezeugt ein
Wesen, das diese Eigenschaften besitzt, das außerhalb des Universums ist, es ist der allwissende, allmächtige, ewige, gerechte, liebende Gott. Er sagt und es geschieht.
Der Titel stimmt "Gott ist kein Detaildesigner". Gott "ist" der Designer. Die Bibel ist die glaubwürdige Mitteilung Gottes an uns Menschen. Es lohnt sich, sie als wahres Wort Gottes zu lesen. "
Dies war der naturwissenschaftliche Teil. Es folgt noch der theologische Teil von Pfarrer Olaf Schmidt (auf dem Foto ganz links) und dem Gastgeber Pfarrer Günther Geiß
Die anschließende Diskussion kann man hier anhören (mp3-Datei)
Wenn ich manchmal zu laut geworden bin, bitte ich das zu entschuldigen. Zu bedenken ist aber, dass das Mikrofon direkt bei mir war.
Der "naturwissenschaftliche" Teil hat den Titel "Ich glaubte an die Evolutionstheorie"
Der "theologische" Teil hat den Titel "Kann ich der Bibel als Gottes Wort vertrauen?"
Der "abschließende" Teil hat den Titel "Waren Adam und Eva die zwei ersten Menschen"
Der Artikel über den Abend mit der Überschrift "Gott ist kein Detaildesigner" vom 28.08.07
hier 2 Leserbriefe dazu